Konvergenz

Konvergenz ist die Vereinigung zweier Welten durch eine oder mehrere Innovationen. Die Voraussetzung für Konvergenz ist die Digitalisierung der Dienste und Infrastrukturen. Damit dabei etwas nützliches herauskommt, müssen sinnvolle Funktionen vereint und Mehrwert für den Nutzer geschaffen werden. Zum Beispiel kann die Konvergenz zwischen verschiedenen Übertragungswegen und Diensten die Nutzung stark vereinfachen. Darunter fällt das Telefonieren über das Festnetz und Mobilfunknetz mit nur einem einzigen Gerät.

Warum Konvergenz?

Technische Revolutionen wird es in den nächsten Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten, keine geben. Im allgemeinen Spar- und Effektivitätszwang wird niemand eine umwälzende Technik umsetzen wollen. Doch um neue Technologie zu entwickeln und aufbauen zu können sind hohe Investitionen notwendig. Und dabei werden die alten Technologien auch noch entwertet. Deshalb geht es den Technologie-Firmen um die konsequente Weiterentwicklung vorhandener und etablierter Technologien. Um dadurch die bestehenden Infrastrukturen und Technologien aufzuwerten.

Beispiele für Konvergenz

Konvergenz in der Kommunikationstechnik

In den vergangenen Jahren sind zu den klassischen Kommunikationsmitteln wie Telefon, Fax und Brief zahlreiche neue Kanäle und Endgeräte mit umfangreichen Funktionalitäten hinzugekommen. Alle diese Kommunikationskanäle werden heute immer noch voneinander getrennt und isoliert von der IT betrachtet. Die Konvergenz in der Kommunikationstechnik steckt praktisch noch in den Kinderschuhen.
Wer heute kommunizieren möchte muss mit einer Vielzahl verschiedener Endgeräte umgehen und unterschiedliche Benutzeroberflächen bedienen können. Geschäftsleute nutzen heute bis zu 6 verschiedene Endgeräte (Telefon, Fax, Handy, Notebook, PDA und Videokonferenzsystem). Ein normaler Kommunikationsvorgang erfordert meist mehrere Anwendungen (Telefonie, E-Mail, SMS, Instant-Messaging), Endgeräte und mehrere vergebliche Kontaktversuche, da nicht klar ist, wo, wie und wann der Kommunikationspartner gerade erreichbar ist. In vielen Fällen sind die Geräte und Anwendungen nicht aufeinander abgestimmt. So muss man immer wieder mit eingeschränkten Funktionalitäten leben. Von effizienter Kommunikation kann keine Rede sein. Die Gerätevielfalt wirkt schnell als Produktionsbremse, obwohl alle Endgeräte und Anwendungen die Produktivität steigern sollten. Genau wegen diesem Endgeräte-Chaos machen Konvergenz-Konzepte Sinn. Dazu gehört die Vereinheitlichung der Basistechnologien und Komplettangebote für die gesamte TK-Infrastruktur.

Konvergenz in der Unterhaltungselektronik

Im Wohnzimmer der Zukunft wird wohl nicht nur ein Gerät stehen, sondern vielfach mehrere – je nach den Wünschen und Vorlieben der einzelnen Familien-Mitglieder. Konvergente Produkte machen in diesem Rahmen durchaus Sinn, um alle Wünsche erfüllen zu können. Von besonderem Interesse sind technische Plattformen, die Heimcomputer, Mobilfunk und Fernsehen zusammenführen können.

Folgen durch Konvergenz

Durch Konvergenz verwischen die Branchengrenzen. Konvergenz zwingt die beteiligten Unternehmen Know-how und Wissen in Bereichen außerhalb ihrer Kernkompetenz aufzubauen. Das kann zur Folge haben, dass es irgendwann keine klar abgegrenzten und für sich alleine stehenden Produkte und Leistungsangebote mehr gibt. Das kann für etablierte Unternehmen existenzbedrohend sein, wenn die Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren und Firmen aus fremden Branchen in den angestammten Märkten anfangen zu wildern. Vor allem große Unternehmen versuchen sich dagegen zu wehren. Zum Beispiel, indem sie sich mit rechtlichen Mitteln zur Wehr setzen oder innerhalb von Branchenverbänden auf die Politik einwirken, um monopolistische Strukturen aufrecht zu erhalten.