Konvergenz in der Kommunikationstechnik

Definition von Konvergenz: Konvergenz ist die Vereinigung zweier Welten durch eine oder mehrere Innovationen. Die Voraussetzung für Konvergenz ist die Digitalisierung der Endgeräte, Dienste und Infrastrukturen.

Für Konvergenz erforderlich:

Konvergenz: Infrastruktur

Netzbetreiber haben gegenüber Hardware- und Software-Herstellern den Vorteil, dass sie mit weniger Konkurrenz zu rechnen haben. Die Kosten für den Aufbau eines Netzes sind hoch und wirken als Markteintrittsbarriere. Hersteller müssen dagegen ständig mit neuen Konkurrenten auf dem Markt rechnen. Von ihrem Kerngeschäft ausgehend versuchen die Netzbetreiber die Dienste und Anwendungen aus anderen Netzen auf ihre Netz aufzusetzen. Das gelingt natürlich nur, wenn alle Dienste und Anwendungen auf diesem Netz funktionieren. Mit den neuen Produkten müssen dann erst Erfahrungen gemacht werden. Sowohl bei der Einrichtung, als auch beim Kundenservice und der Vermarktung.
Bei der Integration ist sehr viel Arbeit im Hintergrund notwendig. Im Kernnetz müssen neue leistungsstarke Komponenten eingebunden werden. Es steigt auch die Komplexität. Wichtig ist eine breitbandige Übertragungs- bzw. Zugangstechnik zum Netz. Das kann DSL sein oder LTE als mobiler breitbandiger Internet-Zugang. Für den Anwender ist es egal, ob er das Internet über das Festnetz oder Mobilfunknetz nutzt. Wichtig ist nur, dass genug Bandbreite verfügbar ist, alle Dienste reibungslos funktionieren und der Preis stimmt.
Die Konvergenz zwischen verschiedenen Übertragungswegen und Diensten kann die Nutzung stark vereinfachen. Immer öfter spielt das Transportmedium für die Übertragung von Information und Kommunikation keine Rolle mehr.

Konvergenz: Endgeräte

Die hohe Integrationsdichte führt zu kleinen Geräte, in die wiederum die Hersteller so viele Funktionen wie möglich packen wollen. Die Hersteller kombinieren ein Gerät mit Funktionen aus anderen Bereichen oder Technologien. Dabei entsteht manchmal sogar ein vollständig neues Gerät, welches aber immer noch seine Kernfunktionen hat. Noch wird zwischen reinen Geschäfts- und Privatnutzer-Produkten unterschieden. Künftig werden auch diese beiden Welten ineinander aufgehen. Der Trend in der Gesellschaft und Technik geht in Richtung Verschmelzung von Beruf und Privat.
In Smartphones ist die typische Konvergenz der Endgeräte zu sehen. Ein gutes Beispiel für die Konvergenz von IT und TK ist ein Smartphone, in dem ein Handy und ein PDA (Personal Digital Assistant) vereint ist. Doch auch der PDA selber ist ein Konvergenz-Produkt. In ihm vereinen sich verschiedene Hardware-Komponenten, die aus der Unterhaltungselektronik, Computertechnik und Kommunikationstechnik kommen. Was vorher nur Kommunikationstechnik war, wird mit Rundfunk und Multimedia kombiniert.

Konvergenz: Dienste

In dene Märkten, die auf Software und digitale Güter basieren sind die Markteintrittsbarrieren nicht sehr hoch. Und schon ein kleiner Anbieter kann mit einem cleveren Angebot Big Playern verunsichern. Internet-Provider und Software-Unternehmen treten an, um den klassischen TK-Anbietern Konkurrenz zu machen. Weil sie kein Netz im klassischen Sinne betreiben müssen, können sie ihre Dienste sehr günstig anbieten. Der Wettbewerb auf globaler Ebene verschärft die Konkurrenzsituation noch einmal. Mit zunehmender Bandbreite steigt auch die Anzahl der möglichen Dienste. Denn vor allem für komplexe Dienste wird viel Bandbreite benötigt.
Die Konvergenz wird von vielen technologieführenden Unternehmen unaufhörlich vorangetrieben. Offene Standards und Schnittstellen werden weiterentwickelt. So können unterschiedliche Dienste und Anwendungen beliebig miteinander kombiniert und von unterschiedlichen Geräten angesprochen werden.
Was für den einen Netzbetreiber ein Fluch ist, kann für den anderen Netzbetreiber eine neue Art der Kundenbindung sein. So ist die Voraussetzung für ein konvergentes Tarifmodell, dass Tarife, Anschluss und Endgerät von einem Anbieter kommen. So lassen sich die Kunden solange an das Tarifmodell binden, bis sie auf das konvergente Produkt verzichten können. So wie die Szenarien aussehen, wird das kaum ein Kunden tun wollen. Etablierte Anbieter müssen ihre Netze umrüsten um selber diese Dienste anbieten zu können.

Neue Dienste suchen vor allem die Netzbetreiber. Denn der reine Netzbetrieb wirft angesichts sinkender Preise von Gesprächsminuten und Datenvolumen nicht genug ab. Deshalb versuchen sie Dienste und Anwendungen zu etablieren, für die Kunden Geld ausgeben. Im Mobilfunkbereich waren das in den letzten Jahren hauptsächlich Klingeltöne. Davon haben auch viele Inhalteanbieter profitiert.