Spannungsteiler / Spannungsteilerschaltung

Ein Spannungsteiler besteht im Regelfall aus zwei Widerständen, an denen sich die Gesamtspannung Uges in zwei Teilspannungen aufteilt. Die Grundform ist der unbelastete Spannungsteiler, der einer Reihenschaltung aus zwei Widerständen entspricht.
Spannungsteiler werden verwendet, um Arbeitspunkte (Spannungsverhältnisse) an aktiven Bauelemente einzustellen. Zum Beispiel bei einer Transistor-Verstärkerschaltung. Dabei wird nur ein kleiner Stromfluss erzeugt. Hauptsächlich werden mit einem Spannungsteiler Spannungspotentiale erzeugt, die geringer sind als die Gesamtspannung.

Spannungsteilerschaltung

Unbelasteter Spannungsteiler

unbelasteter Spannungsteiler
Ein unbelasteter Spannungsteiler besteht aus zwei in Reihe geschalteten Widerständen R1 und R2.
Die Strom- und Spannungsverteilung in unbelasteten Spannungsteilern ist identisch mit der Reihenschaltung. Hier gelten dieselben Formeln und Regeln.

Unbelasteten Spannungsteiler berechnen

Die folgenden Formeln dienen zur Berechnung der Teilspannungen (Spannungsteilerregeln). Sie gelten aber nur, wenn durch beide Widerstände der selbe Strom fließt, also ein unbelasteter Spannungsteiler vorliegt. In diesem Fall rechnet man die Teilspannung über den Dreisatz aus.
FormelFormel

Belasteter Spannungsteiler

belasteter Spannungsteiler
Ein belasteter Spannungsteiler besteht aus der Reihenschaltung der Widerstände R1 und R2. Zusätzlich wird einer der beiden Widerstände durch einen Verbraucher, in diesem Fall vom Widerstand RL, belastet (Lastwiderstand).
Die Schaltung wird von einer Reihenschaltung zu einer gemischten Schaltung aus Parallelschaltung (R2 || RL) und Reihenschaltung (R1 + (R2 || RL)).

Wird der Spannungsteiler mit einem Widerstand belastet, so finden in der Schaltung folgende Änderungen statt:

Belasteten Spannungsteiler berechnen

Die folgende Formel dient zur Berechnung des Ersatzwiderstandes von R2 || RL im belasteten Spannungsteiler.
Formel

Wie groß müssen die Widerstände im Spannungsteiler sein?

Es ist nicht egal, ob die Widerstände niederohmig oder hochohmig gewählt werden. Denn einerseits muss man aufpassen, dass die Widerstände nicht zu klein sind. Sonst fließt ein zu großer Strom und es wird zu viel Leistung verbraucht. Andererseits dürfen die Widerstände auch nicht zu groß sein, da sonst die geteilte Spannung zu sehr vom Lastwiderstand abhängig ist.
Wie groß die Widerstände gewählt werden müssen, kommt auf die Anwendung an. Und dafür gibt es Faustregeln. Eine dieser Faustregel sagt, dass der Strom durch den Spannungsteiler etwa 3 bis 10 mal größer sein muss, wie der Strom, der durch den Lastwiderstand fließt. Dann kann man den Spannungsabfall durch die Belastung des Spannungsteilers vernachlässigen.
Wenn man mit dem Spannungsteiler einen besonders hochohmigen Eingang ansteuert, und das sollte die Regel sein, dann kann der Spannungsteiler aus Widerständen im kOhm- oder im 100-kOhm-Bereich, vielleicht sogar im MOhm-Bereich bestehen.

Generell sollte man die Widerstände ausrechnen und damit experimentieren. Nur so findet man heraus, was optimal ist.

Anwendungen

Veränderliche Verbraucher können durch niederohmige Spannungsteiler mit einer einigermaßen stabilen Spannung versorgt werden. Allerdings darf ein Spannungsteiler nicht durch einen sehr kleinen Widerstand belastet werden. Das führt zu Veränderungen in der Strom- und Spannungsverteilung innerhalb der Schaltung. Dadurch wird der Spannungsteiler unbrauchbar.

Spannungsteiler und Wechselspannungen

In der Regel wird ein Spannungsteiler unter den Bedingungen von Gleichspannung bzw. Gleichstrom betrachtet. Es gibt jedoch Anwendungsfälle in denen Wechselspannung bzw. Wechselstrom zum Einsatz kommt. In diesem Fall sollte man berücksichtigen, wie ein Spannungsteiler einen Einfluss auf hochfrequente Spannungen hat.
Wenn über einen sehr hochohmigen Spannungsteiler hochfrequente Spannungen übertragen werden, dann dämpfen parasitäre Kapazitäten diese Spannungen. Diese Kapazitäten bilden sich an Leitungen und Leiterbahnen, und zusammen mit dem Parallelwiderstand des Spannungsteilers entsteht ein passiver Tiefpassfilter, der die Frequenzbandbreite begrenzt.