Potentialfreier Kontakt

In manchen Schaltungsunterlagen von elektronischen Geräten steht, dass ein Ausgang potentialfrei ist. Was bedeutet das eigentlich?

Der Kontakt an sich ist nichts weiter als ein Schalter. Die Anschlüsse des Schalters können beschaltet werden. Potentialfrei bedeutet, dass Eingangs- und Ausgangsstromkreis galvanisch voneinander getrennt sind. Man spricht manchmal auch von Steuerstromkreis und Arbeitsstromkreis. Für den Ausgangsstromkreis bedeutet das, dass an den Ausgangskontakten keine Spannung anliegt und auch kein Strom fließt. Hier ändert sich in Abhängigkeit des Steuerstromkreises nur der Zustand oder der Widerstand. Der Ausgang sind in der Regel die beiden Kontakte eines Öffners oder Schließers. Zum Beispiel von einem Relais. Manchmal wird auch der Ausgang eines Optokopplers verwendet. Der ist auch potentialfrei.

Beispiel am Relais

Potentialfreier Kontakt mit Relais
Zwischen den Kontakten fließt kein Strom. Stattdessen ändert sich der Schalterzustand von offen zu geschlossen.

Beispiel am Optokoppler

Potentialfreier Kontakt mit Optokoppler
Zwischen den Kontakten fließt kein Strom. Stattdessen ändert sich der Widerstand. Das bedeutet, die Diode (Fotodiode) wird leitend.

Schaltungstechnische Anwendung

Ein Vorteil des potentialfreien Kontakts ist die Spannungs- und Stromfreiheit an den Ausgangsanschlüssen. Durch eine Fremdspannung kann man die Spannung selber festlegen. Die Eingangs- und Ausgangsstromkreis können mit unterschiedlichen Spannungen und Strömen arbeiten. So kann man zum Beispiel eine 230V-Schaltung durch eine 12V-Schaltung schalten lassen. Auf diese Weise macht man Schaltungen mit unterschiedlichen Betriebsspannungen zueinander kompatibel.

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