Telekommunikation

Telekommunikation ist vom griechischen "tele" abgeleitet, was soviel wie "weit" oder "entfernt" bedeutet.

Um räumliche Grenzen zu überwinden, hat die Menschheit schon früh Techniken entwickelt, um Informationen zu übermitteln. So zum Beispiel mit Trommeln oder Signalhörnern.
Während die Telekommunikation in der Anfangszeit hauptsächlich durch militärische Interessen vorangetrieben wurde, so ist es heute der kommunikative Mensch, der das Bedürfnis hat seine Informationen an einen oder mehrere Menschen zu übermitteln. Dabei haben sich nicht nur technische Übermittlungssysteme entwickelt, sondern sogar ganze Kommunikationsmedien, die auch die Organisation von Informationen und Nachrichten übernehmen.
In den letzten 200 Jahren vollzog die Entwicklung der Telekommunikation einen regelrechten Quantensprung: vom ersten Telegrafen zum Satelliten-Handy. Rechnernetzwerke und das Internet führte dazu, dass sich unser Leben radikal veränderte. Das Bedürfnis Daten und Informationen zu übertragen ist heute so groß, dass es sogar teilweise zu Engpässen bei den Übertragungssystemen kommt.
Während wir vor ein paar Jahrzehnten noch bevorzugt telefoniert haben, nutzen wir inzwischen Kurznachrichten, Chat oder sogar Video-Telefonie, um zu kommunizieren.
Die Übertragung von Daten, in welcher Form auch immer, ist die vorherrschende Anwendung für alle Kommunikationsnetze geworden. Selbst die Sprache wird digitalisiert und in ein Datenformat gepackt um es mit vielerlei anderen Anwendungen über das gleiche Medium zu übertragen.

Internet

Mit dem Internet ist ein globales Netzwerk entstanden. Dieser weltweite Transportdienst, der jedes beliebige Datenpaket zu jedem beliebigen Empfänger transportieren kann, ist der Grund, warum die gesamten digitalen Industrien sich in einem Umbruch befinden. Dabei sind einige Geschäftsmodelle ins Wanken geraten und versuchen sich mit allen Mitteln zu stabilisieren. Die einen versuchen es mit der Ausschöpfung aller rechtlicher Mittel. Die anderen in der Wahrnehmung der Chancen, auf denen sie neue Geschäftsmodelle bauen. Davon sind nicht nur die Produzenten der digitalen Inhalte betroffen, sondern auch diejenigen, die diese digitalen Inhalte transportieren: die Netzbetreiber.
Der TK-Markt wächst kaum noch. Das spüren immer mehr Festnetz- und Mobilfunkbetreiber. Nur noch einzelne Bereiche generieren zeitweise höhere Umsätze. Die TK-Anbieter treten deshalb immer öfter in andere Marktbereiche ein, die sie mit ihrer Kernkompetenz, dem Betreiben von Kommunikationsnetzen, verknüpfen. Dabei wachsen Festnetz, Mobilfunk und Internet zusammen und fördern kundenorientierte Tarife und Produkte für spezielle Zielgruppen. Mobilfunkanbieter bilden zum Beispiel mit speziellen Endgeräten oder Tarifen einen Festnetz-Anschluss nach.

Heute bestimmen das mobile Breitband-Internet, IP-Technologie und Full-Service-Angebote (Triple Play) die Strategien der Telekom-Konzerne. Zukünftig werden die Übertragungssysteme von Telefonie, Fernsehen und Datendiensten zu einem universellen System zusammenwachsen.

 

Organisationen

Maßgebliche Beteiligung an der heutigen und zukünftigen Kommunikationstechnik haben nationale, regionale und internationale Organisationen, die Normungen vornehmen und so über den Einsatz neuer Entwicklungen mitentscheiden.
Es folgt ein Auszug aus den wichtigsten internationalen Normungsorganisationen.

CCITT - Commité Consultatif Internationale Télégrafique et Téléfonique

Das CCITT (Commité Consultatif Internationale Télégrafique et Téléfonique) wurde 1865 von 20 Staaten in Paris gegründet. Sie war das Internationale Normengremium für das Fernmeldewesen. In diesem Gremium sind die meisten nationalen Post- und Fernmeldeverwaltungen vertreten gewesen.
Die CCITT-Empfehlungen dienten zur herstellerunabhängigen Kommunikation zwischen den Kommunikationssystemen. Sie stellten keine Dienstvorschrift für die Mitglieder des CCITT dar, wurden aber in der Regel in den nationalen Dienstvorschriften berücksichtigt.
Seit 1947 ist die CCITT eine Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN) mit Sitz in Genf (Schweiz). Seit einer Strukturreform im Jahr 1993 ist die CCITT ein Teil der ITU und wird dort als ITU-T bezeichnet. Die Empfehlungen der CCITT sind in die ITU-T-Standards übernommen worden.

ITU - International Telecommunication Union

Die ITU (International Telecommunication Union) ist eine Teilorganisation der UN und weltweit tätig, um in den Regierungen und Unternehmen den Aufbau und Betrieb von Telekommunikationsnetzen und -diensten zu koordinieren. Die ITU ist verantwortlich für die Regulierung, Standardisierung, Koordinierung und Entwicklung der nationalen und internationalen Telekommunikation.
Die ITU-R ist eine Teilorganisation der ITU mit dem "Radiocommunication Sector" als Verantwortungsbereich. Die wichtigste Veranstaltung der ITU-R ist die Weltkonferenz über die Frequenzverwaltung.
Die ITU-T ist eine Teilorganisation der ITU mit dem "Telecommunication Standardization Sector" als Verantwortungsbereich. Die ITU-T spezifiziert alle Standards (Recommendations) im Bereich der Telekommunikation.
Die ITU-D ist eine Teilorganisation der ITU mit dem "Development Sector" als Verantwortungsbereich.

ETSI - European Telecommunication Standards Institut

Das ETSI (European Telecommunications Standards Institute) wurde 1988 von der EG-Kommission gegründet. Es sollte Standards für ein gemeinsames digitales Telefonnetz erarbeiten.
Beim ETSI werden in mehrere Arbeitsgruppen die Europäischen Telecommunication Standards (ETS) spezifiziert, für den Bereich der Mobilkommunikation zum Beispiel GSM, DCS-1800, UMTS und WLAN.

CEPT - Conférence des Administrations Européenes des Postes et Télécommunications

Insgesamt 40 Mitglieder der Europäischen Fernmeldeverwaltungen (1994) arbeiten bei CEPT mit. Gegründet wurde die CEPT 1959 um die Europäischen Belange im Bereich der Telekommunikation zu koordinieren. Die CEPT vertritt mit dem ERC (European Radiocommunications Committee) die Interessen der Europäer bei der internationalen Frequenzverwaltung.